Der Immobilienmarkt hat sich bereits in den letzten Monaten stark verändert und dies wird auch weiterhin noch andauern. Ein Grund dafür sind die FMA-Mindeststandards, welche seit 01. August 2022 gelten. Sie besagen, dass der Eigenmittelanteil für Wohnkredite mindestens 20 Prozent betragen muss. Außerdem darf die Rückzahlungsrate maximal 40 Prozent vom Nettohaushaltseinkommen ausmachen und die Laufzeit 35 Jahre nicht übersteigen. Eine weitere wesentliche Ursache für den vermutlich zukünftigen Wandel im Immobilienbereich sind die massiv gestiegenen Zinsen im Fixzinsbereich. Waren wir vor ein paar Jahren noch bei einem Prozent Zinsen, so sind wir mittlerweile in Österreich bei über drei Prozent. Somit wird neben den strengeren Vergabekriterien der Kredite auch die Finanzierung teurer. Die Preise der Immobilien bleiben jedoch derzeit noch gleich beziehungsweise steigen an. Die Schlussfolgerung daraus ist, dass sich junge Menschen oder Familien ein Eigenheim schlicht und einfach nicht mehr leisten können oder aufgrund der höheren monatlichen Zahlungen nicht mehr leisten wollen. Auch Investoren werden sich zukünftig bei der derzeitigen Zinslage genau überlegen, ob sie ein Objekt erwerben, da sie kaum bis keine Rendite mehr erhalten werden.
Der Markt besagt: „Sinkt die Nachfrage, bleibt jedoch das Angebot gleich oder steigt, so fallen mittel- oder langfristig die Preise.“ Dies könnte auch im Immobilienbereich passieren. Es spielen aber auch andere Faktoren, wie zum Beispiel die Baupreise, noch eine große Rolle in der Entwicklung der Immobilienpreise, zumindest bei Neubauprojekten. Im Grunde wissen wir alle nicht, was die nächsten Monate bringen. Wir können lediglich Vermutungen aufstellen und den Markt beobachten und analysieren.